Die Walter-Rütt-Sammlung

Über einen Zeitraum von mehr als 35 Jahren wurden seltene Memorabilia zusammengetragen, die sämtlich die Person Walter Rütt und sein Umfeld zum Thema haben.

Was mit einer Ansichtskarte begann, die einem alten Buch als Lesezeichen beilag, hat sich zu einer Sammlung entwickelt, die in Art und Umfang einnmalig sein dürfte.

Auf dieser und den folgenden Seiten werden einige Exponate vorgestellt, ein Mausklick auf die Abbildungen öffnet sie in vergrößerter Ansicht.

Die Reihenfolge der gezeigten Stücke erfolgt willkürlich und bemisst sich nicht an einer Wertskala.

Werbekarte der Weil-Werke

Werbekarte der Weilwerke

Tief in den Farbtopf gegriffen hat der Gestalter dieser Ansichtskarte, welche die Weilwerke im Jahre 1913 publizierten. Das Kolorieren von Bildern gestaltete sich zu damaliger Zeit aufwändig und teuer, Karten wie die hier gezeigte waren deshalb eine besondere Ausnahme.

Der hohe Aufwand war sicher nicht umsonst, denn Walter Rütt war für das florierende Frankfurter Unternehmen das Aushängeschild schlechthin. Der Weltmeistertitel dürfte sich nochmals nachdrücklich in den Verkaufszahlen der „Torpedo-Räder“ widergespiegelt haben.

Ob Walter Rütt zur fraglichen Zeit tatsächlich ein rotes Trikot getragen hat, ist nicht bekannt.

Eintrittskarte von der Rütt-Arena

Eintrittskarte der Rütt-Arena

Am linken Rand ist das Logo der Radrennbahn abgebildet. Die Buchstaben "R" und "A" sind ausgeformt zur Figur eines Zielrichters, der eine Fahne schwenkt.

Bei gutem Wetter dürften die Zuschauerzahlen am genannten Tag besonders hoch gewesen sein, denn der 1. April 1929 war ein Pfingstmontag.

Das Papier der Eintrittskarte ist extrem dünn, ihr Format beträgt 11 cm x 4,5 cm.

Biographien von Fredy Budzinski

Biographien von Fredy Budzinski

Der Berliner Fredy Budzinski (1879-1970) gilt bis heute als der versierteste Kenner der Radsporthistorie, seinen zahlreichen Veröffentlichungen, umfangreichen Statistiken sowie seiner einzigartigen Fotosammlung verdanken wir ein präzises Bild von den Pionierjahren des Radsports.

Aus der Feder von Fredy Budzinski stammen die „Biographien berühmter Rennfahrer“, die im Verlag der "Radwelt" erschienen. Die Serie umfasste 26 Bände und berücksichtigte ausschließlich Bahnfahrer.

Die Biographie über Walter Rütt erschien als Nummer 13 in insgesamt sechs überarbeiteten und erweiterten Auflagen. Aus vier der sechs Auflagen befindet sich jeweils ein Exemplar in meiner Sammlung.

Bemerkenswert ist, dass die älteste Broschüre den besten Erhaltungszustand hinsichtlich der Papierqualität aufweist. Offenbar wurden bei der Herstellung in der Folge Stoffe zugegeben, die zu einer Gelbfärbung der Seiten führten.

  • 1. Auflage    1908   44 Seiten   30 Pfennig
  • 2. Auflage    1910   48 Seiten   30 Pfennig
  • 3. Auflage        ?             ?                  ?
  • 4. Auflage    1913   64 Seiten   50 Pfennig
  • 5. Auflage        ?             ?                  ?
  • 6. Auflage   1920   88 Seiten   3 Mark

Die mit einem Karo auf dem Einband versehene Biographie erschien 1924 als zweite Auflage im Verlag Guido Hackebeil, umfasste 84 Seiten und kostete 70 Pfennig.

Die Deutsche Digitale Bibliothek ermöglicht den Abruf der "Biographie Rütt" im Originallayout. Es handelt sich dabei um ein Exemplar aus der zweiten Auflage des Verlages der "Radwelt".

Ansichtskarte Rütt - Stabe

Ansichtskarte Rütt - Stabe

Walter Rütt und sein Sozius Eugen Stabe nach einem siegreichen Tandemrennen. Der "Panther-Zweisitzer" galt seinerzeit als bestes Tandemrad aus deutscher Produktion.

Foto: Otto Spenke, Köln

Ansichtskarte um 1900

Ansichtskarte von Walter Rütt als Jungprofi

Bei der nebenstehenden Abbildung handelt es sich um die erste bekannte Ansichtskarte, auf der Walter Rütt abgebildet ist. Von ihr dürften heute nur noch wenige Exemplare existieren.

Verlag: Theodor Wolschke, Berlin

Vignette vom Berliner Sechstagerennen 1914

Vignette vom Berliner Sechstagerennen 1914

August Gärtner war der Veranstalter des 7. Berliner Sechstagerennens, welches 1914 zur Austragung kam. Für das hochkarätige Teilnehmerfeld verpflichtete er u. a. die Mannschaften Joe Fogler–Reggie Mac Namara und Eddie Root–Jim Moran. Die mehrmaligen Sieger Walter Rütt und John Stol trennte er und wies ihnen als Partner Arthur Stellbrink bzw. Jules Miquel zu.

Publikumsliebling war Walter Rütt, der als amtierender Fliegerweltmeister an den Start ging und im laufenden Jahr mit Willy Lorenz bereits eine erstklassige Vorstellung beim Pariser Sechstagerennen gezeigt hatte. In der französischen Metropole war er knapp dem Tod entronnen, als er in seiner Koje schlief und ein defekter Petroleumofen derart qualmte, dass Rütt beinahe erstickt wäre. Nur durch die Geistesgegenwart des Schrittmachers Krüger, der in diesem Rennen als sein Pfleger fungierte, wurde er gerettet.

Das Rennen nahm einen äußerst spannenden Verlauf, leider harmonierten Rütt-Stellbrink nicht richtig und landeten hinter Lorenz-Saldow und Stol-Miquel auf dem dritten Rang.

Der Einsatzzweck der abgebildeten Vignette ist nicht bekannt, denkbar scheint, dass sie jeweils zusammen mit einer Eintrittskarte abgegeben wurde. Für die Gestaltung zeichnete der populäre Berliner Karikaturist Paul Simmel (1887–1933) verantwortlich.

Auf der Vignette ist links Walter Rütt abgebildet, der Fahrer im roten Trikot ist Willy Lorenz, der rundliche Herr mit der Startpistole wahrscheinlich Otto Kleinert. Was im gezeigten Scan nicht deutlich wird: an der Vignette wurde manipuliert. So ist das Datum korrigiert worden, was den Verdacht nahe legt, daß es sich um ein älteres Motiv handelt, welches bereits einmal verwendet wurde.

In der Planungsphase des Rennens hat es zudem räumliche und terminliche Veränderungen gegeben, so fand das Rennen nicht im Februar statt, sondern vom 4.-10. März 1914. Austragungsort waren auch nicht die Ausstellungshallen am Zoo, sondern der Sportpalast.

Ansichtskarte der Weltmeisterschaft 1913 in Leipzig

Ansichtskarte WM Leipzig 1913

Das illustre Teilnehmerfeld der Fliegerweltmeisterschaft wird auf dieser Ansichtskarte vorgestellt.

Verlag: Franz Martin, Leipzig

Werbekarte der Weil-Werke

Werbemittel der Weilwerke

Im April 1913 erschien diese Werbekarte für Torpedo-Räder in einer Auflage von 10.000 Stück.
Das gezeigte Exemplar trägt auf der Rückseite einen Stempel der Fahrradhandlung Franz Haslinger in Zwickau.

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