Die Walter-Rütt-Halle

Das Denkmal für den Weltmeister

Im März 1999 hatte ich beim Bürgermeister der Stadt Würselen angeregt, die Erinnerung an Walter Rütt durch die Benennung einer Straße mit seinem Namen am Leben zu halten. Dass ihm ein weitaus imposanteres Denkmal gesetzt werden könnte, war mir dabei nicht in den Sinn gekommen.

Der Zufall wollte es, dass genau zu diesem Zeitpunkt im Ortsteil Morsbach eine Sporthalle fertiggestellt worden war, die noch keinen Namen trug. Im April 2000 fällte der Rat der Stadt Würselen den einstimmigen Beschluss, diesem Gebäude den Namen "Walter-Rütt-Halle" zu geben. Der offizielle Festakt wurde für den 25. November 2000 anberaumt.

Seitens der Stadt Würselen wurde ich gebeten, Vorschläge für die Gästeliste zu machen und im Rahmen einer kleinen Ausstellung Exponate meiner Sammlung im Foyer der Halle zu präsentieren.

Als besondere Ehre empfand ich es, die Laudatio halten zu dürfen, in der ich das Leben des Weltmeisters nachzeichnete. Meine Ausführungen endeten mit den Worten: "Möge diese Halle stets ein Symbol sein für den unerschütterlichen Glauben an die eigene Leistungskraft, für Bescheidenheit im Erfolg und sportliche Fairness. Mögen die Bürger der Stadt sich beim Gedanken an diese Halle stets ihres großen Sohnes erinnern, der den Namen Würselen in die Welt hinausgetragen hat."

Danach wurde eine Gedenktafel enthüllt, die auf den Namengeber und seinen Weltmeistertitel hinweist. Den Abschluss bildete ein Umtrunk, bei dem die Gäste gemeinsam auf das neue Bauwerk anstießen.

Einladung zum Festakt


Einladung zum Festakt
(Ausschnitt)

Der wichtigste Gast fehlte

Jedes Mal, wenn ich mich an den Festakt erinnere, ist dies bei aller Freude über den Tag immer auch mit Wehmut verbunden. Der Grund dafür ist ein fehlender Name auf der Gästeliste, der dort eigentlich ganz oben hätte stehen müssen: Orla Rytt.

Seit Beginn meiner Nachforschungen über Walter Rütt hatte ich immer wieder versucht, Spuren seiner Söhne Oskar und Orla zu finden. Die mir damals zugänglichen Informationen deuteten darauf hin, dass sich die Beiden in Dänemark niedergelassen hatten. Ich wandte mich deshalb an die Dänische Botschaft in Berlin und bat darum, mir bei der Suche behilflich zu sein. Dass mein Anliegen abgewiesen wurde, erwies sich später als fatal.

Im August 2006 kontaktierte mich, motiviert durch einen Besuch meiner Website, Peter Rütt, ein in Dänemark lebender Enkel des Weltmeisters. Bei einem Treffen mit ihm und seiner Frau Ester sowie seiner Schwester Ester Falck erfuhr ich interessante Details aus der Chronik der Familie Rütt.

Während Oskar Rütt, nur 52 Jahre alt, bereits 1958 gestorben war, lebte sein Bruder zum Zeitpunkt des Festaktes in Würselen noch. Orla Rütt (*1915) hatte seinen Nachnamen der dänischen Sprachweise angepasst und hieß nun "Rytt". Für den damals 85-jährigen wäre die Teilnahme an den Feierlichkeiten sicher ein bewegender Moment gewesen. Das Schicksal hat es anders gewollt.

Orla Rytt starb im November 2004 im Alter von 89 Jahren.  

Das Portal der Walter-Rütt-Halle

Foto: Peter Havers

Walter-Rütt-Halle
Bardenberger Straße 5
52146 Würselen

Ausgetragene Sportarten:
Fußball, Handball, Basketball, Badminton,
Turnen, Kinderturnen, Schulsport

Die Enthüllung der Gedenktafel durch Werner Breuer und Bernd Wagner


Enthüllung der Gedenktafel in der Walter-Rütt-Halle
am 25. November 2000.
Das Foto zeigt (von links) Kuno Römers (Ehrenvorsitzende RV 1899 Würselen), Bernd Wagner (Laudator), Werner Breuer (Bürgermeister), Alfred Hammers (1.Vorsitzende RV 1899 Würselen), Gisela Cox (1.Vorsitzende RV 1899 Würselen)

Blick von der Tribüne der Walter-Rütt-Halle

Foto: Pressestelle Stadt Würselen

Die Tribüne bietet Platz für 300 Zuschauer.

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